GRK 2386/1: Extrospektion. Externer Zugang zu h?heren kognitiven Prozessen

Auf einen Blick

Laufzeit
10/2018  – 03/2023
DFG-Fachsystematik

Kognitive Neurowissenschaft

Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendpsychiatrie

Psychologie

Philosophie

F?rderung durch

DFG Graduiertenkolleg DFG Graduiertenkolleg

Projektbeschreibung

H?here kognitive Prozesse wie Emotionen, Wahrnehmung, ?berzeugungsbildung, Mind-reading oder Probleml?sung spielen eine zentrale Rolle in Philosophie, Psychologie, Neurowissenschaft und Psychiatrie. Es ist jedoch h?chst umstritten, inwiefern diese Prozesse und insbesondere ihr subjektiver, ph?nomenaler Charakter durch Extrospektion zu erfassen sind, also durch externen Zugang zu diesen h?heren kognitiven Prozessen. W?hrend extrospektive Methoden auf indirekte Evidenz beschr?nkt sind, ist Introspektion aufgrund ihres direkten Zugangs zu diesen Prozessen lange als privilegiert betrachtet worden. Trotz der mittlerweile weitverbreiteten Kritik an introspektiven Verfahren z. B. durch den Behaviorismus bestehen weiter Vorbehalte gegenüber der Extrospektion. W?hrend Introspektion genauso wie behaviorale Verfahren stets einen wichtigen Gegenstand methodologischer Reflexion bildete, ist Extrospektion weitgehend ignoriert worden. Das vorliegende Projekt bemüht sich daher um eine umfassende epistemologische, historische und empirische Theorie der Extrospektion. Angesichts der Bedeutung von Extrospektion für die Forschung in Philosophie, Psychologie, Neurowissenschaften und Psychiatrie ist ein interdisziplin?rer Ansatz unabdingbar. Unsere Arbeitshypothese lautet, dass es ein prinzipielles epistemisches Gleichgewicht gibt nicht nur zwischen Extrospektion und Introspektion, sondern auch zwischen Extrospektion und objektiven naturwissenschaftlichen Methoden. Wir bestreiten nicht die offensichtlichen Unzul?nglichkeiten heutiger extrospektiver Methoden, doch wir glauben, dass diese durch zukünftige wissenschaftliche, methodologische und technologische Entwicklungen zumindest im Prinzip behoben werden k?nnen. Das GRK wird ein interdisziplin?res Doktorandenprogramm mit einer Fasttrack-Option anbieten. Ein ausgereiftes Aufnahmeverfahren, das der Geschlechtergerechtigkeit besondere Bedeutung zumisst, wird drei Kohorten von Doktorand*innen sowie zwei Kohorten von Fasttrack-Studierenden ausw?hlen. Die Bewerbung erfolgt mit einem interdisziplin?ren Projekt zum Thema Extrospektion. Erfolgreichen Bewerbenden werden jeweils zwei Betreuende aus unterschiedlichen Disziplinen zugeordnet. Das Curriculum des GRK wird im Kern bestehen aus spezifischen Forschungsseminaren zum Thema Extrospektion sowie einer Serie von Workshops und akademischen Retreats. Au?erdem werden wir Einführungskurse und Kurse für Fortgeschrittene anbieten, die sich individuell an den Kenntnissen der Doktorand*innen orientieren.

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