Haushaltsstrukturen und ?konomische Risiken w?hrend der COVID-19 Pandemie in Ost- und Westdeutschland: Kompensation oder Akkumulation? (KOMPAKK)
Auf einen Blick
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Projektbeschreibung
Die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19 Pandemie bringen für viele Menschen Einkommensverluste mit sich und erh?hen das Armutsrisiko. Haushaltsstrukturen k?nnen diese Risiken verst?rken oder verringern, beispielsweise über die Anzahl erwerbst?tiger Erwachsener oder minderj?hriger Kinder im Haushalt. Sozialpolitische Ma?nahmen k?nnen Risiken kompensieren. Dieses Projekt untersucht die ungleiche Verteilung von ?konomischen Risiken und Kompensationsm?glichkeiten in Haushalten in Ost- und Westdeutschland w?hrend der COVID-19 Pandemie und wertet sozialpolitische Interventionsstrategien hinsichtlich der Risikoverteilung aus. Zu diesem Zweck erarbeiten wir im ersten Schritt des Projekts eine Typologie von Risikoprofilen, die sich für Haushalte in Deutschland vor der Pandemie unterscheiden lassen. Den Risikoprofilen liegen einerseits haushaltsstrukturelle und erwerbsbezogene Faktoren zugrunde, und andererseits die Kategorisierung von beruflichen Merkmalen der Haushaltmitglieder in Hinblick auf das Ausma? ihrer Betroffenheit von den Lockdown-Ma?nahmen zu Beginn der COVID-19 Pandemie in Deutschland. Auf Basis von Mikrozensus-Daten beschreiben wir die Verteilung der Risikotypen in der Bev?lkerung unter Berücksichtigung von Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland, für die sich aufgrund der abweichenden Wirtschafts- und Haushaltsstrukturen unterschiedliche Auswirkungen der Pandemie erwarten lassen. Im zweiten Schritt legen wir die erarbeiteten Risikoprofile zugrunde, um Akkumulation und Kompensation von Risiken in Haushalten über den Zeitverlauf zu berücksichtigen. Hier erg?nzen wir die Erkenntnisse aus dem ersten Schritt, indem wir Erwerbsverl?ufe von Paarhaushalten über einen l?ngeren Zeitraum auf Basis von L?ngsschnittdaten (SOEP) auswerten. Neben der Momentaufnahme der Potentiale für Risikoakkumulation und -kompensation anhand des Mikrozensus‘ k?nnen wir so für ausgew?hlte Haushaltstypen auch die Entwicklung der Risikostruktur bis zum Zeitpunkt der Pandemie dynamisch beobachten. Im dritten Schritt des Projekts geht es um die Bewertung sozialpolitischer Ma?nahmen, die w?hrend der Pandemie umgesetzt wurden, im Lichte der Risikotypen. Wir unterscheiden zwischen personenbezogenen (z.B. Kurzarbeitergeld, Arbeitslosengeld) und haushaltsbezogenen Ma?nahmen (z.B. Grundsicherung, Wohngeld, Leistungen nach SGB XII) um zu fragen, welche Leistungen für die Abmilderung ?konomischer Risiken am aussichtsreichsten sind. Wir nutzen einen Simulationsansatz, um kontrafaktische Szenarien der Risikoverteilung unter Berücksichtigung unterschiedlicher sozialpolitischer Ma?nahmenpakete zu testen.
Projektleitung
- Person
Prof. Dr. Anette Eva Fasang
- Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Sozialwissenschaften
- Person
Dr. Prof. Emanuela Struffolino
- Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
- Person
Dr. Hannah Zagel
- Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Sozialwissenschaften