Interjurisdiktionaler Wettbewerb und Kooperation in China: Eine Analyse von Ursachen und politischen Ma?nahmen auf der Kreisebene
Auf einen Blick
Asienbezogene Wissenschaften
Politikwissenschaft
DFG Sachbeihilfe
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Projektbeschreibung
Eines der bis dato noch wenig erforschten Felder der politikwissenschaftlichen Chinaforschung umfasst das Spannungsverh?ltnisses eines einerseits stark hierarchischen, andererseits ausgepr?gt dezentralisierten politischen Systems. Leistungsdruck gegenüber der jeweils h?heren Instanz bei gleichzeitig hoher Entscheidungsautonomie innerhalb der eigenen Verantwortungsbereiche führen h?ufig zu Konkurrenzszenarien mit katastrophalen Auswirkungen für die Bev?lkerung. Trotz mangelhafter Anreizmechanismen über die eigenen Bereiche hinaus zu kooperieren, finden sich in der Praxis durchaus F?lle, in denen dies geschieht.Bisher fehlt es an einer empirisch fundierten Theorie zu den Ursachen und Mechanismen, die zu Kooperation oder Konkurrenz zwischen politisch gleichgestellten Entit?ten führen. Die Tournamenttheorie bietet erste Erkl?rungsans?tze, nimmt jedoch lediglich Aspekte des Wettbewerbs in den Blick. Das Forschungsprojekt hat das Ziel, eine Theorie zu den Beziehungen zwischen administrativ gleichgestellten Ebenen zu entwickeln (local-local relations). Mit Hilfe der Mehrmethodenanalyse (mixed methods) entwickelt das Projekt einen analytischen Rahmen, der die komplexen Ursachen von Konkurrenz und Kooperation zwischen Kreisebenen des heutigen Chinas identifiziert. Darüber hinaus werden aktuelle Ma?nahmen zur Verhinderung negativer Wettbewerbseffekte einerseits und F?rderung von Kooperation andererseits analysiert. Als Fallbeispiel dienen Bemühungen der chinesischen Regierung im Bereich Wirtschaft und des Umweltmanagements. Abschlie?end wird anhand der empirischen Ergebnisse eine umfassende Theorie zu Ursachen und Mechanismen von Kooperation und Konkurrenz zwischen administrativ gleichgestellten Entit?ten entwickelt. Damit schlie?t das Projekt nicht nur eine Forschungslücke in der politikwissenschaftlichen Chinaforschung, sondern tr?gt dazu bei, ein Problem zu l?sen, welches China derzeit noch von dem dringend notwendigen Kurswechsel weg von einer wachstums-, hin zu einer nachhaltig orientierten Wirtschaft abh?lt.