Ist Expert:innenwissen der Schlüssel? Interpretationstexte als Ressource für die Analyse literarischer Werke in den Computational Literary Studies

Auf einen Blick

Laufzeit
10/2023  – 09/2026
DFG-Fachsystematik

Germanistische Literatur-und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)

Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing

F?rderung durch

DFG Schwerpunktprogramm DFG Schwerpunktprogramm

Projektbeschreibung

Ausgehend von ?Schlüsselstellen in der Literatur“ in der ersten Phase unseres Projekts im SPP 2207 ?Computational Literary Studies“ (CLS) haben wir neue Wege eingeschlagen, um Expert:innenwissen der Literaturwissenschaft zu nutzen, das in Interpretationstexten zum Ausdruck kommt. Damit leisten wir einen Beitrag zum Ziel des SPP, mit qualitativen Methoden gewonnene Ergebnisse mit quantitativen Methoden zu kombinieren. In dieser zweiten Phase erweitern wir diesen Ansatz, um weitere M?glichkeiten zur Wiederverwendung bestehender literaturwissenschaftlicher Ressourcen und zur Kombination von Forschungspraktiken zu er?ffnen, die in der Literaturwissenschaft und in den CLS üblich sind. Wie wir bei der Analyse von Schlüsselstellen gezeigt haben, bei der wir empirisch erfasst haben, welchen Passagen professionelle Interpret:innen besondere Bedeutung zumessen, setzen wissenschaftliche Interpretationen bestimmte Schwerpunkte, w?hrend CLS typischerweise gleichm??ig selektiv und fokussiert verfahren. Zum Beispiel gehen übliche Clustering-Ans?tze davon aus, dass Texte in allen ihren Passagen gleich bedeutsam sind (in der für die Untersuchung priorisierten Hinsicht, z. B. h?ufigste W?rter, Emotionen usw.). Ausgehend von der Analyse von Schlüsselstellen wollen wir nun fragen, inwieweit Fachwissen diese gewichtenden Interpretationsverfahren erschlie?t und wie solche ?fachkundigen“ Lektüren CLS-Verfahren voranbringen k?nnen. Wir wollen Expert:innenwissen auf drei verschiedene Arten zur Verbesserung von CLS-Methoden nutzen. Die Schwerpunkte haben sich aus unserer bisherigen Forschung ergeben, so dass die Untersuchungen pragmatisch voneinander profitieren; jede von ihnen knüpft anbestehendes CLS-Fachwissen an, um von dort aus riskantere Forschungsfragen zu testen. 1. Erkennung narrativer Strukturen: Wir wollen fragen, wie die Bestimmung von Ereignissen zum Verst?ndnis von Schlüsselstellen beitragen kann und wie sich narratologische Aspekte, insbesondere im Hinblick auf Handlungsstrukturen in literarischen Texten, identifizieren lassen. 2. Sentimentanalyse: Wir wollen die Perspektive g?ngiger Ans?tze umkehren und das bereits vorhandene Wissen über Emotionen in interpretativen Texten nutzen. Nicht zuletzt wollen wir fragen, wie sich textbasierte Ans?tze zur Emotionserkennung mit solchen kombinieren lassen, die Wissen voraussetzen, das deutlich über die thematisierten Emotionen hinausgeht. 3. Text-Clustering: Schlie?lich wenden wir uns dem Clustering am Beispiel der Gruppierung literarischer Texte in literarische Epochen zu. Dabei wollen wir fragen, wie sich das, was wir heuristisch als gleichm??ige (CLS) oder gewichtende (Expert:innen) Textanalyse bezeichnet haben, kombinieren l?sst. Zusammenfassend ist unsere Forschungsfrage: Wie kann bereits etabliertes Interpretationswissen im Rahmen von CLS auf neue Weise genutzt werden, um vorhandene literaturwissenschaftliche Ressourcen m?glichst effektiv zu nutzen und interdisziplin?re Verbindungen zu erschlie?en?

Projektwebsite ?ffnen

Beteiligte Einrichtungen

  • Neuere deutsche Literatur (18. Jahrhundert bis zur Gegenwart)

    Anschrift
    Universit?tsgeb?ude am Hegelplatz, Dorotheenstra?e 24, 10117 Berlin
    weitere Standorte
    Allgemeiner 金贝棋牌