"Marktmacht und Politik. Das internationale Kartell der ?lgesellschaften 1960-1980" (DFG)
Auf einen Blick
DFG Sachbeihilfe
![]()
Projektbeschreibung
Das Projekt untersucht den Welt?lmarkt zwischen 1960 und 1980 und stellt dabei die internationalen ?lgesellschaften in den Mittelpunkt der Analyse. In dieser Phase dominierten sieben gro?e Konzerne den globalen Erd?lmarkt und damit einen der wichtigsten M?rkte der Nachkriegsjahrzehnte. Obwohl nach 1945 keine formalen Kartellvertr?ge der Firmen mehr existierten, trafen die Firmen informell weiter Produktions- und Preisabsprachen und arbeiteten in verschiedenen Bereichen als Kartell zusammen. Diese Monopolstellung wurde seit den 1960er Jahren allerdings zunehmend bedroht, da neue Akteure auf den Welt?lmarkt dr?ngten. Einerseits erh?hte sich die Konkurrenz durch neue Unternehmen, die von dem Kartell unabh?ngig waren. Andererseits wurde der ?lmarkt auch für politische Akteure relevanter. Mit der Gründung der Organization of Oil Exporting Countries (OPEC) trat ein zweites, staatliches Kartell auf den Markt, das Mitspracherechte über die Ressource ?l und deren Vermarktung forderte. Das Projekt analysiert, wie sich die internationalen ?lgesellschaften in dieser Gemengelage positionierten und welche Strategien sie entwickelten, um ihre einflussreiche Position zu erhalten. Das Projekt geht von der These aus, dass die kartellartigen Kooperationsbeziehungen zwischen den sieben ?lgesellschaften durch die neuen Akteure sogar noch verst?rkt wurden. Auch die ?lpreiskrise von 1973/74 hat diese Konstellation nicht grundlegend ver?ndert. Durch eine systematische und archivgestützte Analyse der beteiligten Unternehmen wird das Projekt die Entstehung und Transformation internationaler Rohstoffm?rkte nach dem Zweiten Weltkrieg erkl?ren. Zugleich leistet es einen Beitrag zur empirischen Analyse internationaler Kartelle.