Nachwuchsgruppe "Globalisierung als historischer Prozess. Agrarm?rkte, Weltern?hrung, transnationale Politik (1870-1970)" (Volkswagen Stiftung)

Auf einen Blick

Laufzeit
10/2009  – 12/2011
F?rderung durch

Volkswagen Stiftung Volkswagen Stiftung

Projektbeschreibung

Die 2004 eingerichtete Nachwuchsgruppe untersucht die historischen Dimensionen von Globalisierung. Sie analysiert die komplexe Wechselwirkung wirtschaftlicher, politischer und kultureller Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert. Globalisierung wird als langfristiger, historisch kontingenter Prozess interpretiert, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzte und seither die Welt nachhaltig ver?ndert hat.
Das Projekt besteht aus drei Schwerpunkten. Erstens wird anhand von Fallstudien die Entstehung globaler M?rkte im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert untersucht. Neben der institutionellen Ausgestaltung (Handelssystem, Unternehmen) richtet sich das Interesse auf die Folgen der globalen Marktentwicklung für Einkommen, Konsum und (nationalstaatliche) Politik. Zweitens wird der Frage nachgegangen, wie sich globale Wissensordnungen herausbilden. Die im sp?ten 19. Jahrhundert einsetzende Verwissenschaftlichung von Ern?hrung und Hunger ist nur vor dem Hintergrund transnationaler Prozesse zu verstehen. Drittens analysiert die Nachwuchsgruppe die vielf?ltigen Bemühungen, den Prozess der Globalisierung durch internationale Organisationen und Regeln politisch zu steuern. Ausführlich sollen die nach 1945 etablierten Formen globaler Governance in der internationalen Agrar- und Entwicklungspolitik erforscht werden. In diesem Zusammenhang werden die Chancen, aber auch die Grenzen und immanenten Konflikte globaler Steuerungssysteme in historischer Perspektive analysiert.
Das Projekt ist interdisziplin?r ausgerichtet und verbindet Methoden der Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaften mit historischen Fragestellungen. Es m?chte dazu beitragen, der stark auf aktuelle Entwicklungen konzentrierten Globalisierungsdebatte historische Tiefensch?rfe zu verleihen.