Neurokognitive Adaptivit?t und deren Beeinflussung durch kognitives Training bei Patienten mit Zwangsst?rung
Auf einen Blick
Pers?nlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Geistes- und Sozialwissenschaften
DFG Sachbeihilfe
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Projektbeschreibung
Die Zwangsst?rung (OCD) führt zu deutlichen Beeintr?chtigungen und Leid bei den Betroffenen und ist mit erheblichen gesellschaftlichen Kosten verbunden. Obwohl sich die Kognitive Verhaltenstherapie mit Exposition und Reaktionsverhinderung als eine effektive Intervention etabliert hat, brechen ca. 50% der Patienten die Behandlung ab oder profitieren nicht ausreichend davon. Aus diesem Grund sind zus?tzliche Augmentationen der Psychotherapie erforderlich. Patienten mit OCD weisen h?ufig St?rungen exekutiver Funktionen, insbesondere des Arbeitsged?chtnisses und der Handlungsüberwachung, auf. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass das Ausma? exekutiver Defizite vor Behandlungsbeginn den Behandlungserfolg beeinflusst. Defizite exekutiver Funktionen bei OCD zeigen sich dabei prim?r in einer verringerten neurokognitiven Adaptivit?t, die mit ver?nderten neuronalen Aktivierungsmustern assoziiert ist. So wurde gezeigt, dass Patienten mit OCD im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden bereits bei geringer Aufgabenschwierigkeit aufgabenrelevante Strukturen verst?rkt aktivieren. Bei h?heren Aufgabenanforderungen wurden hingegen reduzierte Aktivierungen und schlechtere Verhaltensleistungen beobachtet. Das zentrale Ziel des Projekts ist es, mit Hilfe schwierigkeitsmodulierter Arbeitsged?chtnis- und Handlungsüberwachungsaufgaben grundlegende Mechanismen einer neurokognitiven Adaptivit?t bei OCD zu beschreiben und zu testen, in welchem Ausma? sich diese Abweichungen durch ein spezifisches kognitives Training ver?ndern lassen. Somit kann in diesem Projekt erstmalig die trainingsinduzierte Plastizit?t defizit?rer neurokognitiver Funktionen bei OCD untersucht werden. Es wird erwartet, dass durch ein spezifisches Training eine neurokognitive Flexibilisierung exekutiver Funktionen bei Patienten mit OCD erreicht werden kann. Darüber hinaus werden Defizite der Handlungsüberwachung und des Arbeitsged?chtnisses insbesondere im Rahmen des Endoph?notypenkonzepts als kausal mitbedeutsam für die Entstehung der OCD-Symptome angesehen. Davon ausgehend wird in diesem Projekt getestet, ob eine trainingsinduzierte Erh?hung der neurokognitiven Adaptivit?t mit einer Abnahme der OCD-Symptome einhergeht. Somit k?nnten Ergebnisse dieser Studie ein besseres Verst?ndnis für die neurokognitiven Grundlagen der OCD liefern und einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung effektiver Augmentations-Strategien in der Behandlung von OCD leisten. ?
Projektleitung
02/2018 - 03/2021
Dr. rer. nat. Rosa Grützmann
- Lebenswissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Psychologie