SPP 1764/2: Eine Analyse der Lohnungleichheit in Deutschland unter Berücksichtigung von Selektionseffekten
Auf einen Blick
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Statistik und ?konometrie
DFG Schwerpunktprogramm
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Projektbeschreibung
Dieses Projekt untersucht den Anstieg der Lohnungleichheit in Deutschland über die letzten Jahrzehnte. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Selektion in Besch?ftigung ?nderungen über die Zeit unterliegt und sich zwischen Gruppen von Individuen unterscheidet. Aufgrund von Faktoren wie Arbeitslosigkeit, allgemein zunehmender Erwerbst?tigkeit, steigender Arbeitsmarktpartizipation von Frauen und dem Anstieg von Teilzeitarbeit spielt die Zusammensetzung der Erwerbsbev?lkerung eine sehr wichtige Rolle. Dieses Projekt bereinigt ?nderungen der Lohnungleichheit im Zeitverlauf und zwischen Bev?lkerungsgruppen um ?nderungen in den zugrundeliegenden beobachteten und unbeobachteten Charakteristika. W?hrend der bisherigen Projektlaufzeit wurden die Effekte der sich ?ndernden Zusammensetzung der Erwerbsbev?lkerung mit verschiedenen ?konometrischen Methoden analysiert, welche sowohl beobachtete als auch unbeobachtete Charakteristika berücksichtigen: Die Umgewichtungsmethode von DiNardo et al. (1996), der RIF-Regressions-Ansatz von Firpo et. al. (2014) und die Quantilsregression mit Selektionskorrektur für unbeobachtete Eigenschaften aus Albrecht et al. (2009). Die methodische Literatur zu Selektionskorrektur von Lohnverteilungen für unbeobachtete Charakteristika ist noch recht klein, hat sich aber in den letzten Jahren stark (Huber und Melly, 2015, Arellano und Bonhomme, 2016, und D'Hautefoeuille et al., 2017). Der Arbeitsplan des Projekts für die zweite F?rderungsphase gliedert sich in fünf Teile: In Teil 2A werden im Detail die methodischen Probleme vertieft, die sich bei der Sch?tzung von Quantilsregressionen mit Selektionskorrektur ergeben. Hiermit wird die bisherige Arbeit aus der ersten Projektphase erweitert. Dieser Teil des Projekts strebt einen methodischen Beitrag an und wird als methodischer Ausgangspunkt für die empirischen Analysen dienen. In Teil 2B werden Quantilsregressionen mit Selektionskorrektur gesch?tzt, um eine detaillierte Analyse der Lohnentwicklung über die Zeit hinweg durchzuführen. Als Erweiterung untersuchen wir, warum der Anstieg der Lohnungleichheit im Jahr 2010 zum Erliegen gekommen ist. Wichtig für dieses Teilprojekt ist die Untersuchung der Tauglichkeit unterschiedlicher Datens?tze und Instrumentenvariablen. In Teil 2C werden Lohndifferenzen zwischen Geschlechtern analysiert, wobei ebenfalls für Selektion auf Basis von unbeobachteten Charakteristika kontrolliert wird. Teil 2D geht der Frage nach, inwiefern der deutliche Anstieg in der Zahl h?herer Bildungsabschlüsse die Qualit?t der Absolventen und infolgedessen deren Bildungsrenditen beeinflusst hat. Wir überprüfen die Hypothese, dass der Anstieg h?herer Bildungsabschlüsse die durchschnittliche Qualit?t der Absolventen reduziert und dadurch der durchschnittliche Lohnertrag des h?heren Bildungsabschlusses abnimmt. In Teil 2E wird der Zusammenhang zwischen Ver?nderungen in der individuellen Arbeitsmarkthistorie und der Entwicklung von L?hnen analysiert.
Projektleitung
- Person
Prof. Bernd Fitzenberger Ph.D.
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakult?t
- ?konometrie