EXC 1027: Bild Wissen Gestaltung. Ein Interdisziplin?res Labor

Auf einen Blick

Laufzeit
11/2017  – 12/2018
DFG-Fachsystematik

Bauwesen und Architektur

Physik der kondensierten Materie

Kunst-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaften

Alte Kulturen

Geschichtswissenschaften

F?rderung durch

DFG Exzellenzinitiative Cluster

Projektbeschreibung

Mit der Vision, dass Gestaltung ein grundlegender Modus der Wissensproduktion ist, entwickelte
der Exzellenzcluster ?Bild Wissen Gestaltung. Ein Interdisziplin?res Labor“ eine neue Form der
interdisziplin?ren Zusammenarbeit. Auf Initiative der Geisteswissenschaften brachte der Cluster
Forschende aus den Natur- und Materialwissenschaften, Medizin, Architektur, Design und
Geisteswissenschaften zusammen, um neue Wissensarchitekturen zu erforschen und zu
etablieren. Im gemeinsamen Forschungsprozess verband sich das synthetisierende Potential der
Geisteswissenschaften, um Bilder und Wissensstrukturen u?ber alle wissenschaftlichen Disziplinen
hinweg zu analysieren, sowohl mit den analytisch-experimentellen Verfahren der
Naturwissenschaften als auch erstmalig mit den integrativen Praktiken der Designdisziplinen.
Ausgehend von dem Grundsatz, dass Wissen Gestaltung bedeutet und Gestaltung neues
Wissen hervorbringt, wurden fundamentale Erfolge erzielt:
i. Bilder, architektonische R?ume und Gestaltungsprozesse wurden als wesentliche Akteure
der Wissenserzeugung und der Ausbildung von Praktiken etabliert, zum Beispiel in der
Neurochirurgie, der zoologischen Morphologie, der Physik und der Medientheorie. Mit dieser
?Wende zur Gestaltung“ wurden die Designdisziplinen Schlu?sselakteur*innen der interdisziplin?ren
Grundlagenforschung.
ii. Durch die ?berführung transversalen epistemologischen Denkens und historischer
Genealogien in naturwissenschaftliche Labore und Designwerkst?tten konnten die
Geisteswissenschaften eine neuartige Führungsrolle in der interdisziplin?ren Forschung
einnehmen. Materialwissenschaften, Physik und Biologie wiederum haben ihren
experimentellen Ansatz durch die Integration epistemologischer, historischer und
gestalterischer Dimensionen neu ausgerichtet. Dadurch wurden neue
Forschungsperspektiven auf dem Gebiet des materialen Codes und der Strukturwissenschaft
erm?glicht.
iii. Der Cluster entwickelte ein experimentelles und adaptives interdisziplin?res Labor, das die
Gestaltung von Interdisziplinarit?t als eigenst?ndige Forschungsaufgabe verstand.
Gleichzeitig wurden aktuelle interdisziplin?re Forschungsprozesse und ihre Geschichte in
Form von universit?ren Sammlungen fu?r die ?ffentlichkeit zug?nglich gemacht: Durch
innovative Ausstellungsformate etablierte der Cluster das Kuratieren als genuine Form von
Forschung und Wissensproduktion.
Auf dieser Basis hat der Exzellenzcluster das Modell eines kollaborativen, adaptiven Forschungsprozesses geschaffen, das das deutsche Wissenschaftssystem revolutionieren
k?nnte. Sowohl der darauf aufbauende Exzellenzcluster Matters of Activity als auch das
Hermann von Helmholtz-Zentrum fu?r Kulturtechnik setzen diese integrative Forschungsstruktur
an der Humboldt-Universit?t zu Berlin fort. Der Cluster hat Humboldts Modell von Forschung,
Lehre und Wissenstransfer neu gestaltet und das Erbe der 200-j?hrigen Geschichte der
Humboldt-Universit?t zu Berlin mit der 100-j?hrigen Geschichte des Bauhauses verbunden.

Projektleitung

Beteiligte Personen