EXC 314/1: Die Aufkl?rung des photo-induzierten Assemblierungsmechanismus, ausgehend von nativen und modifizierten Wasseroxidations-Katalysatoren des Photosystem II (AG Zouni) Biokatalytische Kopplung von Photosystem I mit FDH und CO-DH Superkomplexen
Auf einen Blick
Physikalische Chemie
Biochemie und Biophysik der Pflanzen
Grundlagen der Biologie und Medizin
Strukturbiologie
Molekülchemie
DFG Exzellenzstrategie Cluster
Projektbeschreibung
Die oxygene Fotosynthese in Pflanzen, Algen und Cyanobakterien wird durch zwei gro?e Membranproteinkomplexe katalysiert, Photosystem I (PSI) und Photosystem II (PSII). Beide Komplexe enthalten je ein Reaktionszentrum (RC), welches für den lichtgetriebenen Ladungstransfer über die Thylakoidmembran verantwortlich ist und dadurch innerhalb von Picosekunden die Bildung des Radikalpaar P+A- verursacht, bestehend aus einem oxidierten prim?ren Donor P und einem reduzierten Akzeptor A. Das starke Oxidationsmittel P+ ist in der Lage, aus dem Wasser mittels eines proteingebundenen Mn4CaO5-Cluster des OEC, Elektronen zu extrahieren. Der OEC durchl?uft fünf verschiedene Oxidationszust?nde (?S-states“), welche der stufenweisen Entnahme von vier Elektronen aus dem Wasser entsprechen. In gewisser Weise ist die Vier-Elektronenreaktion 2 H2O ? O2 + 4e- + 4 H+ der Wasseroxidation mit der Ein-Elektronen-Transfer-Reaktion im RC gekoppelt. Trotz den jüngsten Fortschritte in der Strukturaufkl?rung des dimeren PSII-Kernkomplexes (dPSIIcc) bleibt der Mechanismus des lichtgetriebenen Aufbaus des Mn4CaO5 Cluster weitestgehend unverstanden. Erst kürzlich erhielten wir eine Kristallstruktur bei einer Aufl?sung von 2.55 ? eines vollst?ndig Mn4CaO5-Cluster-freien PSII (apo-PSIIcc). Diese Struktur kann als Grundlage dienen, um den Mechanismus des lichtgesteuerten OEC-Aufbaus zu verstehen. Innerhalb des Netzwerkes des UniSysCat-Clusters ist das grundlegende Verst?ndnis der dynamischen Wasseroxidation in PSII unter physiologischen Bedingungen eine unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung künstlicher Wasser-oxidierender Katalysatoren.
Lernen von der Natur – Proteine der oxygenen Photosynthese von Pflanzen und Cyanobakterien sind als Licht-zu-Ladung konvertierende Carrier von gro?em Interesse für die Konstruktion neuer funktioneller (Bau-)Elemente. Wegen seiner hohen Quantenausbeute (100%), einer schnellen und stabilen Ladungstrennung und einer geeigneten ?berlappung mit dem Sonnenspektrum ist Photosystem I (PSI) einer der vielversprechendsten Licht umwandelnden Komplexe. PSI des thermophilen Cyanobakteriums Thermosynechococcus elongatus (T. elongatus) ist ein trimerer Pigment-Protein-Superkomplex, welcher aus 12 verschiedenen Untereinheiten besteht und je Monomer 96 Chlorophyll a – Moleküle (Chl a) und 22 Carotinoide enth?lt. Die meisten Chlorophylle dienen als lichtsammelnde Antennenpigmente, wobei sechs der Chlorophylle die Elektronentransportkette bilden. PSI katalysiert den lichtgetriebenen Elektronentransfer vom reduzierten Cytochrom c (Cyt cred) an der luminalen Seite zum oxidierten Ferredoxin (Fdox) auf der Stromaseite. Die Ladungstrennung im PSI erfolgt zwischen dem Chl a / Chl a? Heterodimer, dem P700, und dem Prim?rakzeptor A0. Anschlie?end wird das Elektron zun?chst auf ein gebundenes Phyllochinon, dann fortlaufend über drei [4Fe-4S] Cluster auf ein l?sliches [2Fe-2S] Fd übertragen. Als Teil des UniSysCat-Clusters ist das Hauptanliegen dieses Projektes, in enger Zusammenarbeit mit den anderen Arbeitsgruppen, die Synthese von einfachen Chemikalien durch Lichtenergie. Um diese langfristigen Ziele zu erreichen, wird ein künstliches Photosynthese-System entwickelt. Diese Systeme bestehen aus dem photochemischen Modul, dem PSI, und einem katalytischen Modul, z.B. der Formiatdehydrogenase (FDH) oder der Kohlenmonoxid-Dehydrogenase (CO-DH), um ein lichtgetriebenes Formiat- oder Kohlenmonoxid-produzierendes Element aufzubauen. Um Elektronen effizient und mit einer hohen Quantenausbeute weiterzuleiten, soll eine kovalente Bindung des FB-Clusters von PSI an ein Eisen-Schwefel-Cluster von FDH oder CO-DH durch ein ?molekulares Kabel“ erreicht werden.
Projektleitung
- Person
PD Dr. Athina Zouni
- Lebenswissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Biologie
Beteiligte Personen
- Person
Prof. Dr. Christian Limberg
- Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Chemie
- Person
Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Hegemann
- Lebenswissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Biologie
- Person
Prof. Stefan Hecht, Ph.D.
- Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Chemie
- Person
Prof. Dr. rer. nat. Holger Dobbek
- Lebenswissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Biologie
Kooperationspartner*innen
- KooperationspartnerUniversit?tDeutschland
Charité – Universit?tsmedizin Berlin
- KooperationspartnerUniversit?tDeutschland
Freie Universit?t Berlin
- KooperationspartnerAu?eruniversit?re ForschungseinrichtungDeutschland
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft
- KooperationspartnerAu?eruniversit?re ForschungseinrichtungDeutschland
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
- KooperationspartnerAu?eruniversit?re ForschungseinrichtungDeutschland
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie
- KooperationspartnerAu?eruniversit?re ForschungseinrichtungDeutschland
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzfl?chenforschung
- KooperationspartnerUniversit?tDeutschland
Technische Universit?t Berlin
- KooperationspartnerUniversit?tDeutschland
Universit?t Potsdam