Was ist ein Name? Komputationelle Modellierungen und experimentelle Untersuchungen zur Nicht-Willkürlichkeit von Bezeichnungen
Auf einen Blick
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
DFG Nachwuchsgruppe

Projektbeschreibung
Traditionell wird angenommen, dass W?rter als arbitr?re Bezeichnungen (?Labels“) für Konzepte diesen. Tats?chlich werden solche Labels jedoch immer in einem bestimmten sprachlichen, historischen und sozialen Kontext gew?hlt, was ihre Auswahl informiert und einschr?nkt: Zum Beispiel legt die Existenz des Wortes ?phone“ im Englischen nahe, ein entsprechendes tragbares Ger?t als ?mobile phone“ zu bezeichnen. Auf der anderen Seite haben Bezeichnungen fast immer gewisse Konnotationen: Das deutsche ?V?lkerwanderung“ beschreibt das gleiche Konzept wie das italienische ?invasione barbariche“, die Assoziationen sind jedoch sehr unterschiedlich. In dem hier vorgestellten Projekt werden beide Seiten dieses Ph?nomens – warum w?hlen wir bestimmte Labels, und was sind deren Konsequenzen – aus einer kognitiven Perspektive untersucht.Hierzu werden zentrale Eigenschaften von existierenden sowie neuen W?rtern (in Bezug auf deren Form und besonders deren Bedeutung) mithilfe neuer Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenzforschung auf objektive, quantitative Weise repr?sentiert. Durch die Kombination komputationeller Modellierungstechniken mit experimentellen Methoden der Allgemein- und Sozialpsychologie zielt das Projekt darauf ab, ein umfassendes theoretisches Rahmenmodell für die Auswahl und Implikationen von Labels zu etablieren.Das Projekt besteht aus drei Arbeitspaketen: Die Studien des ersten Arbeitspakets untersuchen, wann Sprecher neue Labels pr?gen, und welche. Auf der einen Seite untersuchen wir hierfür, welche Eigenschaften und Kontexte von Konzepten Sprecher dazu bringen, ein neues Label zu erschaffen. Auf der anderen Seite untersuchen wir, welche Labels ausgew?hlt werden, mit dem Ziel, ein komputationelles Modell der Passung eines Labels für ein gegebenes Konzept zu erstellen. Die Methoden dieses Pakets reichen hierbei von gro?en Korpusanalysen über natürliche Kommunikationstudien bis hin zu verschiedenen signaling-game-Paradigmen.Die Studien des zweiten Arbeitspakets untersuchen direkte soziale Einflüsse auf die Auswahl von Labels, die immer auch eine soziale Konvention sind. Die wesentlichen hier untersuchten Faktoren beziehen sich auf die Interaktionspartner in einer sozialen Situation, in der beide Partner mit anf?nglich unterschiedlichen Labels für das gleiche Konzept starten (wie deren Bereitschaft, ein neues Label zu akzeptieren, oder ihren sozialen Status). Durch die Anwendung sozialpsychologischer Methoden soll also festgestellt werden, wie soziale Faktoren in Interaktion mit der ?Passung eines Labels“ bestimmen, welches Label ein Sprecher letztendlich annimmt. Die Studien des dritten Arbeitspakets untersuchen schlie?lich die Implikationen von Labels, einschlie?lich deren semantische Assoziationen und affektive Bewertungen. Unterschiedlichen Sprechern werden hierfür verschiedene Labels für das gleiche Konzept pr?sentiert, und die Konnotationen sollen anhand der quantitativen Eigenschaften der Labels vorhergesagt werden.
Projektleitung
- Person
Dr. Fritz Günther
- Lebenswissenschaftliche Fakult?t
- Institut für Psychologie
Beteiligte Einrichtungen
Institut für Psychologie
Anschrift
Wolfgang K?hler-Haus, Institutsgeb?ude, Rudower Chaussee 18, 12489 BerlinLebenswissenschaftliche Fakult?t
Anschrift
Institutsgeb?ude/Hauptgeb?ude, Invalidenstra?e 42 (Hauptgeb?ude), 10115 BerlinNWG Was ist ein Name? Komputationelle Modellierungen und experimentelle Untersuchungen zur Nicht-Willkürlichkeit von Bez