Von Zoobesuchen und Archivrecherchen: Ein ?berblick zu Dualla Misipos "Der Junge aus Duala" (1930/32, 1973, 2022)

Dr. Gianna Zocco und Dr. Sandra Folie vom Zentrum für Literaturforschung stellen ihre Forschungsergebnisse zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des ersten Romans eines Kameruners auf deutscher Sprache vor, gefolgt von Diskussion.

Auf einen Blick

Datum
Uhrzeit
12 – 14 Uhr
Veranstaltungsort
Invalidenstr. 118
10117 Berlin
Gastgeber*innen

Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Beschreibung

Die Anfang der 1930er Jahre zuerst erschienene Erz?hlung "Der Junge aus Duala" von Dualla Misipo hat als frühes Werk der Schwarzen deutschen Literatur einen gewissen Kultstatus erlangt; die Wiederauflage von 2022 ist vergriffen.. Der selbstillustrierte, autofiktionale Roman "Der Junge aus Duala" des kamerunisch-deutsch-franz?sischen Autors Dualla Misipo z?hlt zu den frühesten postkolonialen Werken in deutscher Sprache. Aus der Perspektive des Kameruners Ekwe Njembele, der vor dem Ersten Weltkrieg zu Ausbildungszwecken nach Deutschland kam, schildert er das Aufwachsen in der deutschen Kolonie Kamerun sowie das Leben im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Sandra Folie und Gianna Zocco besch?ftigen sich im Rahmen des ERC-Projekts "Schwarze Narrative transkultureller Aneignung" seit eineinhalb Jahren intensiv mit diesem Werk, seiner ungew?hnlichen Publikationsgeschichte und den biografischen und historischen Kontexten seines Entstehens. Der Vortrag gibt zun?chst einen knappen ?berblick zum aktuellen Stand ihrer Recherche. Im zweiten Teil sollen dann zwei Szenen in den Blick genommen und gemeinsam diskutiert werden, die für Misipos Erz?hlen des deutschen Kolonialismus besonders zentral sind: die beiden Zoo-Besuche des Protagonisten, von denen der eine im berühmten Frankfurter Zoo und der andere im "Privatzoo" eines wei?en deutschen Lehrers in Kamerun stattfindet.

Ansprechperson

Prof. Dr. Susanne Gehrmann

Professur für afrikanische Literaturen und Kulturen