WEALTH & SPACE
Auf einen Blick
Humangeographie
Volkswagen Stiftung

Projektbeschreibung
In der sozialwissenschaftlichen Forschung zur (Re-)Produktion von Reichtum und Ungleichheit befasst, kommt Raum und place als gelebter Ort bisher nur eine begrenzte Bedeutung zu., da die ungleichen Geografien der Einkommensverteilung und der Verm?genskonzentration üblicherweise in eher konventionellen geor?umlichen Ans?tzen dargestellt werden. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich WEALTH & SPACE auf die multiskalaren r?umlichen Dimensionen, Mechanismen, Bedingungen, Strategien und Auswirkungen der (Re-)Produktion von Reichtum in Lateinamerika. Damit will das Projekt zu einem differenzierten Verst?ndnis der konfliktreichen R?umlichkeit der Reichtums(re)produktion beitragen. Dabei konzentriert sich das Projekt auf vier verschiedene geografische und wirtschaftliche Gegebenheiten (Mexiko, Brasilien, Chile und Ecuador). Im Einzelnen konzentriert sich WEALTH & SPACE darauf, (1) ein differenziertes Verst?ndnis für die Rolle zu entwickeln, die die Geschichte von Raum und Ort für zeitgen?ssische Prozesse der (Re-)Produktion von Reichtum spielt, (2) vergleichende Einblicke in die Art und Weise zu geben, wie genau Raum und Reichtum in Lateinamerika ko-produziert werden, und (3) die aktuellen Modifikationen und Trends der (Re-)Produktion von Reichtum vor dem Hintergrund dramatischer Ver?nderungen im Weltwirtschaftssystem zu analysieren, die auf den Wandel hin zu einer "grünen Wirtschaft" und eine Verst?rkung der Finanzialisierung als entscheidende Form der Reichtumsakkumulation zurückzuführen sind. Die Wahl Lateinamerikas, der Weltregion mit der gr??ten Verm?gensungleichheit, folgt einer Logik, die den Kontinent als Paradefall und au?ergew?hnliches epistemologisches und theoretisches Laboratorium versteht. Konzeptionell basiert das Forschungsprojekt auf dem Verst?ndnis, dass der Raum konstitutiv für alle sozialen Beziehungen ist, einschlie?lich der Reproduktion von Reichtum. Es stützt sich insbesondere auf die reichen lateinamerikanischen Traditionen der Raumtheorie zur Entstehung und (Re-)Produktion von Reichtum: von der klassischen Dependenztheorie über Theorien zur peripheren Urbanisierung, zur R?umlichkeit des peripheren Kapitalismus und zur Territorialisierung bis hin zu neueren Arbeiten über (Neo-)Extraktivismus, Green Grabbing und die Rassifizierung und Feminisierung der wirtschaftlichen Ausbeutung. Der methodische Ansatz ist in der zeitgen?ssischen Diskussion über komparative Forschung verwurzelt und zielt auf die Konstruktion eines differenzierten Verst?ndnisses von Fallstudien ab. In dem Projekt werden wir einen gemischten Methodenansatz anwenden, der quantitative Forschungsmethoden zur Analyse von Sozialdaten, qualitative Methoden zur Netzwerkanalyse und Interviews mit verschiedenen Interessengruppen sowie geor?umliche Methoden wie partizipative Kartierung und kritische Kartografie kombiniert.