Karl Theodor Wilhelm Weierstra?
* 31.10.1815 Ostenfelde, ? 19.02.1897 Berlin

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1842 Gymnasiallehrer an verschiedenen Orten
1856 Professor für Mathematik am Gewerbeinstitut Berlin
1856 ao. Professor für Mathematik in Berlin
1856 Mitglied der K?niglich Preu?ischen Akademie der Wissenschaften
1864 Professor für Mathematik in Berlin
Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universit?t zu Berlin 1873/74
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Karl Weierstra? studierte von 1834 bis 1838 in Bonn Rechtswissenschaften und Finanzwesen. Nebenbei las er Werke von Laplace, Abel und Jacobi, was seine Hinwendung zur Mathematik zur Folge hatte. Danach studierte er in Münster Mathematik und Physik. Er h?rte in den Vorlesungen Christoph Gudermanns, der von Weierstra? sehr beeindruckt war, von der Theorie der elliptischen Funktionen. Auf sein Examen bereitete er sich durch Selbststudium vor. Zun?chst arbeitete er als Lehrer an verschiedenen Orten. Abgeschieden von der mathematischen Welt arbeitete er an seiner Theorie der Abelschen Funktionen (den unmittelbaren Verallgemeinerungen der elliptischen Funktionen). Aufmerksamkeit erregte sein Aufsatz in Crelles Journal 1854 "Zur Theorie der Abelschen Funktionen". Die Universit?t K?nigsberg verlieh ihm daraufhin die Ehrendoktorwürde.
Die führenden Berliner Mathematiker Johann Lejeune Dirichlet und Ernst Kummer bemühten sich, ihn nach Berlin zu holen. Ab 1856 unterrichtete er Mathematik am K?niglichen Gewerbeinstitut, wurde aber im selben Jahr au?erordentlicher Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universit?t und ab 1864 Professor für Mathematik. In Berlin bildete sich bald eine gro?e Schule um ihn, deren Kennzeichen die Einführung der "weierstra?schen Strenge" in die Analysis war. St?rker noch als durch seine Ver?ffentlichungen wirkte er durch die zahlreichen weit zirkulierenden Nachschriften seiner Vorlesungen durch seine Studenten. Die Universit?tsbibliothek verfügt derzeit über 22 handschriftliche Kolleghefte.
Weierstra?, der niemals heiratete, gab seiner Schülerin Sofia Kowalewskaja ab 1870 Privatunterricht. Frauen hatten nicht das Recht, an einer Universit?t zu studieren. Er nutzte seinen wissenschaftlichen Einfluss, dass sie 1874 in G?ttingen promovieren und in Stockholm 1884 eine Stelle als Privatdozentin antreten konnte.
Weierstra?, der Begründer der modernen strengen Beweisführung in der Analysis, gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker.
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